Es ist nie zu spät, Kampfsport zu erlernen. Besser ist es, wenn man von klein auf mit dem Training beginnt. Warum Kampfsport für Kinder und Jugendliche gut sein kann, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.
Die meisten Eltern haben bei Kampfsportarten immer Bedenken, wenn es um ihre eigenen Kinder geht. Sie stellen sich Fragen wie „Lernen sie dort, sich zu verteidigen oder eher, wie man sich auf dem Schulhof besser prügelt?“
Dieselbe Regel wie bei den Erwachsenen gilt auch für die Kinder. Für Kampfsport ist man nie zu jung oder zu alt, da verschiedene Kampfkünste existieren. Da ist für jede Altersgruppe etwas dabei. Kriterien wie Intensität oder Trainingsform können individuell zugeschnitten werden. Sobald Kinder alt genug sind, Sport zu betreiben, kann auch Kampfsport für sie in Frage kommen. Es gibt sogar Vereine in Deutschland, in denen Kinder ab 3 Jahren mit Kampfsport beginnen können.
Die meisten Vereine wie Taekwondo , Judo, JuJtsu, Kung-Fu, Karate oder Kickboxen bieten Training für Kinder an. Nachdem das Kind angemeldet ist, wird es in der richtigen Altersgruppe eingestuft. Es kann grundsätzlich nicht gesagt werden, wie gut die Trainer ausgebildet sind oder wie spielerisch oder technisch das Training für die Kleinen ausgelegt ist. Meistens hilft es, das Kind probeweise anzumelden und das Training selbst zu beobachten.
Bei den Kindern kommt es nicht darauf an, die Techniken zu erlernen und zu perfektionieren. Daher kann Kampfsporttraining für Kinder wie ein Kindergarten angesehen werden, der die Kinder auf die Schule vorbereitet. Das Kampfsporttraining im Kindesalter schult die Voraussetzungen für späteres Lernen und Auftreten, sowohl im Sport als auch im Alltag. Nach und nach kommen die physischen Aspekte zum Einsatz. Dem Kind werden Übungen für das eigene Körpergefühl und Körperspannung beigebracht, ohne den kindlichen Körper zu verletzen oder zu überfordern. Das integrierte Krafttraining bewirkt mit der Zeit eine aufrechte Haltung des Kindes. Das Kind erscheint sicherer und selbstbewusster nach außen.
Bei Sportarten wie Judo lernen die Kinder, sich z. B. bei Stürzen richtig abzufangen. Solche Trainingsübungen geschehen auf einer gut gepolsterten Ringmatte. Durch den Trainer lernen sie den eigenen Körper kennen und nehmen ihn bewusster wahr. Vergleicht man das Kampfsporttraining mit Ballsportarten wie z. B. dem Fußball, ist die Verletzungsgefahr weit geringer. Kleine Kinder haben hier die Möglichkeit, sich auszutoben und eventuelle Schüchternheit abzubauen. Der soziale Kontakt wird extrem gefördert.
Ein weiterer Vorteil für die Früherziehung des Kindes ist die Disziplin. In der Regel lernen die Kinder bei den meisten Kampfsportarten von Anfang an, bestimmte Regeln zu befolgen, sei es der traditioneller Gruß, saubere Kleidung oder das Schweigen, wenn der Trainer etwas erklärt.
Es gibt immer mehr Kampfsportschulen die interne oder sogar schon externe Meisterschaften anbieten. Etwas ältere Kinder, meistens ab 6 Jahren, können an den Wettkämpfen teilnehmen, um sich mit anderen zu messen und den eigenen Leistungsstand zu testen. Sie lernen, nach strikten Regeln gegen andere zu kämpfen. Erfolge werden durch saubere Techniken erzielt, nicht durch wahlloses Zuschlagen.
Auch bei den Meisterschaften gibt es verschiedene Kategorien, in denen sich Wettbewerber messen können, wie z. B. den Formlauf, im Karate „Kata“ oder in Taekwondo „Pumse“ oder „Hyong“ genannt. (Lesen Sie auch: Taekwondo: Entstehungsgeschichte und Entwicklung dieser Kampfkunst ) Bei dieser Form geht es darum, gelernte Techniken sauber hintereinander auszuführen. Die Punktvergabe erfolgt durch mehrere Punktrichter.
Wenn die Kinder sich dagegen entscheiden, zu einem Turnier zu fahren, so haben sie auch die Möglichkeit, im Kampfsport andere Erfolge zu erzielen. Den nächsten Gürtel gilt es in vielen der Kampfkünsten zu erreichen, in der Regel über eine kleine Prüfung, auf welche die Kinder hin trainieren.
Jeden Tag hören wir Beunruhigendes zu Themen wie Mobbing und Gewalt an Schulen. Die traurige Nachricht für uns ist, dass dieses auch der Realität entspricht. Kampfsport ist das perfekte Mittel für Kinder, sich zu behaupten, selbstbewusster aufzutreten und vor allem „Nein“ zu sagen. Damit ist nicht gemeint, dass sie geschult werden, direkt zurückzuschlagen, sondern dass sie weniger in der Gefahr sind, in eine Opferrolle gedrängt zu werden.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Kampfsport den Kindern verdeutlicht, was Gewalt ist und welche Auswirkungen Gewalt hat. Wenn Sie sehen, dass Ihr Kind interessiert ist, Kampfsport zu betreiben, lohnt es sich, das Kind zu fördern und ihm die Chance zu geben. Das Motto ist: „Die eigentliche Kunst besteht darin, den Kampf zu vermeiden“.
Vahab Yektapour