Liebe Eltern,
schon ab der ersten Klasse können Kinder
lernen, ihre Aufgaben für die Schule
selbst zu organisieren. „Kindern Verantwortungsbewusstsein
beizubringen, ist
keine Zauberei. Vielmehr geht es dabei
darum, ihnen wichtige Grundlagen für
das Leben zu vermitteln“, meint Dr. Karen
Ruskin, Autorin von „The 9 Key Techniques
for Raising Respectful Children
Who Make Responsible Choices“. „Kinder,
die keine Eigenverantwortung übernehmen
lernen, könnten denken, dass sich
die Welt immer nach ihnen richten wird“,
so Dr. Ruskin
Und dennoch zeigt eine Studie aus den
USA, dass eine Generation leistungshungriger
Egoisten heranzuwachsen droht.
Man kann es also belegen und nachweisen:
Die Entwicklung der Fähigkeit, Verantwortung
zu übernehmen, ist wesentlich
abhängig von den Erfahrungen, die
Kinder in ihrer Umwelt machen. Grund
genug, dass wir uns im kommenden Monat
ganze vier Wochen lang mit nur einem
Thema in unseren Mattengesprächen
beschäftigen wollen: Verantwortung.
Richard Weissbourd von der Harvard
University in Cambridge führte angesprochene
Studie vor vier Jahren durch.
Sein Team vom “Making Caring Common”-Projekt
gibt Eltern vier Tipps für die
Erziehung (im Original nachzulesen unter: http://bit.ly/4verantwortungstipps)
:
Fürsorge praktizieren
“Hilfsbereit sein, Dankbarkeit ausdrücken
und auf andere Menschen zugehen
– all das kann man genauso üben wie
Hausaufgaben oder ein Instrument”, sagt
Weissbourd. Das können Eltern tun: Verantwortung
übertragen, z.B. für tägliche
Hilfe im Haushalt oder Hausaufgabenhilfe
für Mitschüler. Aber auch Engagement
fordern und fördern, etwa in gemeinnützigen
Projekten. Und Raum für Dankbarkeit
schaffen, beispielsweise als Ritual beim
Tischgespräch oder zu besonderen Anlässen.
Neue Perspektiven üben
Fürsorglichkeit steht und fällt mit der
Fähigkeit, sich in andere Menschen
hineinzuversetzen. Auch das will geübt
werden, erklärt Weissbourd. Das können
Eltern tun: Auf Höflichkeit im Umgang
mit Fremden bestehen. Ihre Kinder
dazu ermuntern, neuen Nachbarn oder
Klassenkameraden das Einleben zu erleichtern,
über die Gefühle und Bedürfnisse
Dritter sprechen, etwa anhand von
Zeitungsartikeln, Büchern oder Filmen.
Werte konsequent vorleben
“Eltern müssen das, was sie predigen,
natürlich auch selbst praktizieren”, sagt
Weissbourd. Das können Eltern tun: den
eigenen Kindern zuhören, fair bleiben,
sich für die Kinder nachvollziehbar für
Andere engagieren.